Projektteil Umweltpsychologie
Zum Hintergrund

Sowohl die Nutzung von Heizenergiewärme als auch die Benutzung elektrischer Geräte ist häufig in Alltagsroutinen eingebunden. Neueste Untersuchungen zeigen, dass gerade in der daraus resultierenden Habitualisierung starke Beschränkungen für die Veränderung solcher Verhaltensweisen liegen. So bietet der Habitansatz eine Erklärung dafür, dass die gängige Interventionsstrategie der reinen Informationsvermittlung (z.B. Energiespartipps) kaum Effekte zeigt (Abrahamse, Steg, Vlek & Rothengatter, 2005). Im Projekt werden daher auf diese Erkenntnisse zur Wirkung von Gewohnheitsbildung aufbauend, neue Interventionsformen für Organisationen entwickelt.

Projektablauf

Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt (2008 - 2011) und ist zwei aufeinander aufbauende Phasen gegliedert.
Die 1. Phase beinhaltet eine Interventionsstudie und umfasst verschiedene Arbeitsschritte von der Entwicklung, über die Implementierung, zur Evaluation des Interventionsprogramms. An dem Interventionstest sind mehrere Hochschulen in NRW beteiligt.
In der 2. Phase wird vor dem Hintergrund der Ergebnisse der ersten Phase ein standardisiertes Interventionsprogramm entwickelt und in die Internetpräsenz des Projekts Change integriert (webbasierte Change-Intervention im Change Kampagnenportal). Die Inhalte des Change Kampagnenportals erlauben Hochschulen eine eigenständige Planung und Durchführung einer Change-Intervention und sind für HochschulvertreterInnen unentgeltlich nutzbar.
Parallel werden in der 2. Phase Schritte unternommen, um die Change-Intervention auf andere Organisationstypen zu übertragen. Gegebenenfalls werden hierfür Anpassungen im Interventionspaket vorgenommen.

Beteiligte Hochschulen und Vorgehen

Es beteiligen sich Hochschulen als Interventions- (Phase 1) bzw. Webinterventionshochschulen (Phase 2) und Kontrollgruppen. Als Evaluationsdaten dienen Verbrauchsdaten, Verhaltensbeobachtungen und Selbstberichte per Fragebogen. Neben der Implementierung der Maßnahmen und der Unterstützung der Datenerhebung beteiligen sich die VertreterInnen der beteiligten Hochschulen als ExpertInnen bei Workshops, die in allen Projektphasen durchgeführt werden.

Literatur: Abrahamse, W., Steg, L., Vlek, C. & Rothengatter, T. (2005). A review of intervention studies aimed at household energy conservation. Journal of Environmental Psychology, 25, 273-291.